Gleiche Berufung –
Große Liebe
Martin und Ulrike Süper sind Pflegekräfte am St. Josef Hospital und haben sich dort vor 35 Jahren ineinander verliebt
Bad Driburg. Als der smarte Sportstudent Martin 1984 in der Psychiatrie am St. Josef Hospital zu jobben beginnt, prallt sein Charme zunächst an Schwester Ulrike ab. "Sie war eher zurückhaltend und es hat eine Weile gedauert, bis wir den ersten gemeinsamen Kaffee getrunken haben. Aber gerade das hat mich angezogen", schmunzelt Martin Süper, der schließlich überzeugen kann: Zwei Jahre später heiratet er seine Ulrike.
"Wir ergänzen uns einfach gut: Er erzählt gerne und ich kann gut zuhören", lacht die 58-Jährige. "Außerdem verbinden uns natürlich unsere gemeinsame Berufung und unsere Wurzeln: Wir sind beide sehr bodenständig hier in OWL aufgewachsen."
Ulrike Süper startet ihre Karriere als Pflegekraft vor 40 Jahren, 1983 beginnt ihre Tätigkeit in der Klinik für Psychiatrie. "Der Kontakt mit psychiatrischen Patienten ist sehr intensiv, das gefällt mir. Sie bringen oft viel Leid mit, aber umso mehr freut man sich mit ihnen auch über kleine Erfolge."
Umzug ins Ruhrgebiet
Auch Martin Süper findet Gefallen an der Pflege. Als er sein Staatsexamen von der Uni Paderborn in der Tasche hat, stehen die Jobchancen für Sportlehrer äußerst schlecht. "Also habe ich beschlossen, eine Pflegeausbildung zu machen. Dafür war ich natürlich damals mit 28 Jahren schon ziemlich alt und froh, als ich von der Bundesknappschaft eine Ausbildungsstelle in Essen angeboten bekam."
Acht Jahre lang leben und arbeiten die Süpers im Ruhrgebiet. Martin Süper spezialisiert sich schnell auf die Intensivpflege, übernimmt eine Stelle als stellvertretende Leitung. Auch Ulrike Süper bildet sich fort, zur Fachkrankenschwester Psychiatrie. 1992 kommt der gemeinsame Sohn zur Welt.
Ich schätze seine Verlässlichkeit sehr. Außerdem weiß er unglaublich viel und ist sehr humorvoll. Ich kenne ihn inzwischen einfach in- und auswendig und kann ihn sehr gut einschätzen.
Rückkehr nach Bad Driburg
Während der zweijährigen Babypause beschließt die kleine Familie 1993, nach Bad Driburg zurück zu kehren. Die Anstellung am St. Josef Hospital auf gleicher Position läuft problemlos. "Ich war in der Verwaltung und hielt 20 Minuten später meinen Vertrag in der Tasche", erinnert sich Martin Süper. "Auch für mich war es gleich wieder sehr vertraut ", ergänzt Ulrike Süper. "Viele Kolleginnen von früher waren noch da, und auch der Chef."
Beide schätzen die familiären Strukturen am St. Josef Hospital. "Es ist ein kleiner Mikrokosmos, in dem sich alle kennen und ein gutes Miteinander herrscht. Hier arbeiten selbst Internisten und Chirurgen gut zusammen", erklärt Martin Süper mit einem Augenzwinkern. "Ich bin einfach gerne hier und gehe zufrieden nach Hause." Aus diesem Grund engagiert sich der 63-Jährige auch seit 15 Jahren in der Mitarbeitervertretung (MAV).
Meine Frau gibt meinem Leben Halt und Struktur. Ich habe absolutes Vertrauen in sie und sie strahlt für mich ganz viel Liebe und Wärme aus.
Work-Life-Balance
Zuhause sind Arbeitsthemen bei den Süpers allerdings tabu. "Viele Informationen sind ja vertraulich und man muss auch aufpassen, dass man nicht nur noch ein Thema hat. Außerdem haben wir meistens sowieso eine unterschiedliche Meinung", lacht Ulrike Süper. Beide sind auch froh, in getrennten Abteilungen zu arbeiten. "Wir fahren auch nicht gemeinsam zur Arbeit, achten nur darauf, an den gleichen Wochenenden Dienst zu haben." Die Süpers genießen nämlich auch ihre gemeinsame Freizeit in Bad Driburg.
Wir sind glücklich hier. Uns gefällt es auf dem Land und unser Sohn und unsere Enkelin sind zwar nicht ganz in der Nähe, aber gut erreichbar.