Die „Gute Seele“ geht in den Ruhestand

04.07.2023

Brakel. Von der Köchin zur Krankenschwester und schließlich zur Einrichtungsleitung des St. Antonius Seniorenhauses der KHWE: Eine neue berufliche Herausforderung annehmen? Das ist für Beatrix Wottke nie ein Problem gewesen. Im Gegenteil. Die 64-Jährige selbst bezeichnet sich als ein „echtes Kind der KHWE“. Nach 34 Jahren verlässt sie das Unternehmen und geht in den wohlverdienten Ruhestand.

Wenn Beatrix Wottke die vergangenen Jahre Revue passieren lässt, erinnert sie sich vor allem an die vielen schönen und zum Teil auch sehr emotionalen Momente mit Mitarbeitern, Kollegen und Bewohnern. „Das Seniorenhaus war mein zweites Zuhause, hier bin ich morgens gerne hingefahren“, sagt die gebürtige Istruperin und „gute Seele“ des Hauses, die viel Herzblut ins St. Antonius Seniorenhauses an der Ostheimer Straße gesteckt hat.

Doch neben all den schönen Erinnerungen, waren ihre letzten Berufsjahre vor allem von der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Schwierigkeiten geprägt. „Die Ängste der Mitarbeiter waren belastend. Es gab Momente, da standen die Angehörigen weinend vor mir“, sagt sie, „zusätzlich mussten diverse Zusatzaufgaben gemanaged werden. Das war nicht immer einfach und ich merke erst im Nachhinein, wie anstrengend diese Zeit wirklich war.“ Unterstützt wurde Beatrix Wottke dabei nicht nur von Kollegen und ihrem Pflegedienstleiter Sebastian Rasche. Alle Mitarbeiter haben in dieser schweren Zeit fest zusammengehalten. „Es ist eine sehr familiäre Einrichtung.“

Doch nicht nur das ist das Besondere am St. Antonius Seniorenhaus. Bis vor drei Jahren lebten dort noch die Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vincenz von Paul. Die Vincentinerinnen waren mit der KHWE und den Menschen dort eng verwoben, prägten zusätzlich die Brakeler Stadtgeschichte und das caritative Leben der Gemeinde St. Michael. Auch wenn mit dem Abschied der Ordensschwestern ein Stück Tradition ging, schwebt der Geist der Vincentinerinnen noch heute über das St. Antonius Seniorenhaus.

An der Außenfassade des Hauses, mit Blick in den Garten und auf die Kapuzinerkirche, erinnern zwei große Kirchenfenster aus dem ehemaligen Landeshospital in Paderborn, an dem auch die Vincentinerinnen tätig waren, an die Ordensschwestern. Beatrix Wottke: „Wir haben weiterhin Kontakt zu Schwester Sigrun und Anselma, auch kommen sie uns regelmäßig besuchen.“

Insgesamt blickt Beatrix Wottke auf eine lehrreiche Zeit bei der KHWE zurück. 1989 angefangen als Köchin im St. Josef Seniorenhaus Bökendorf, wechselte sie als Pflegehelferin ihren Arbeitsbereich 1990 komplett. Noch im gleichen Jahr begann sie eine Ausbildung zur Krankenschwester am heutigen Bildungszentrum Weser-Egge. Nach erfolgreichem Abschluss arbeitete sie in der Klinik für Orthopädie am St. Vincenz Hospital Brakel. 2002 übernahm sie die Stationsleitung der damaligen Gynäkologie am St. Josef Hospital Bad Driburg. Nach einer Weiterbildung wechselte sie 2008 als Pflegedienstleitung ins St. Rochus Seniorenhaus Steinheim. 2014 übernahm sie die Pflegedienstleitung im St. Antonius Seniorenhaus, in dem sie seit 2017 schließlich als Einrichtungsleitung tätig ist.

Auch wenn Beatrix Wottke ihre Kollegen, Mitarbeiter und Bewohner vermissen wird, freut sie sich auf ihren neuen Lebensabschnitt. „Vor allem aber freue ich mich auf mehr Zeit mit meinem Enkelkind und auf ausgiebige Fahrradtouren“, sagt sie, „jetzt habe ich endlich die Zeit, den Ems-Radweg zu erkunden.“

Ihre Nachfolge steht bereits fest: Stephanie Mai und Marc Finke (ebenfalls Leitung St. Josef Seniorenhaus Bökendorf) übernehmen die Einrichtungsleitung an der Seite von Pflegedienstleiter Sebastian Rasche gemeinsam. Mit Marc Finke konnte ein KHWE-Urgestein gewonnen werden. Stephanie Mai ist neu im Unternehmen und arbeitete zuletzt als Einrichtungsleitung in einem Seniorenhaus in Nieheim.

Sie bilden das neue Leitungsteam im St. Antonius Seniorenhaus (von links): Marc Finke, Stephanie Mai (beide Einrichtungsleitung) und Pflegedienstleitung Sebastian Rasche.

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