Wenn es alleine nicht mehr geht

Die Caritas Pflegestationen der KHWE versorgen alte und kranke Patienten Zuhause

Nach einem Sturz ist Anneliese Götte (rechts) auf die Hilfe anderer angewiesen. Pflegekraft Elke Höxtermann, Mitarbeiterin des ambulanten Pflegedienstes der KHWE, schaut zwei Mal täglich nach ihr.

02.08.2023

Borgholz/Körbecke. Stürze oder Krankheiten können gerade im hohen Alter vieles verändern. Diese Erfahrung hat auch Anneliese Götte gemacht, als sie im Alter von 90 Jahren stürzt und sich dabei beide Arme bricht. Plötzlich war sie auf die Hilfe anderer angewiesen und dankbar, dass es den Dienst der Ambulanten Caritas Pflegestationen der KHWE gibt. „Bis dahin habe ich immer versucht, alles alleine zu machen, aber ab dann ging es nicht mehr“, sagt die heute 97-Jährige.

Anneliese Götte lebt mit ihrem Sohn und seiner Frau in Körbecke. Das große Schaufenster sowie das Namensschild an der Hauswand erinnern noch heute an die Fleischerei, die sie damals gemeinsam mit ihrem Mann betrieben hat. Dieser ist bereits vor einiger Zeit verstorben, aber alleine ist Anneliese Götte trotzdem nie. Ihre Familie unterstützt sie sehr und ist stets zur Stelle, wenn sie danach fragt, doch zwei gebrochene Arme und die Berufstätigkeit der Angehörigen lassen sich nicht immer miteinander vereinbaren.

Die Lösung ist der tägliche Besuch einer ausgebildeten Pflegekraft

Elke Höxtermann schaut mittlerweile zwei Mal täglich nach ihr, übernimmt die tägliche Versorgung von der Körperhygiene bis zur Messung des Bluterzuckerspiegels und hat auch sonst immer ein offenes Ohr. „Sich von jemandem pflegen zu lassen, bedeutet auch, vertrauen zu müssen. Darum achten wir immer darauf, dass jeder Patient seine feste Bezugsperson hat“, so die Mitarbeiterin der Caritas Pflegestation in Warburg. Für Anneliese Götte ist diese Bindung etwas ganz Besonderes. Sie kann sich darauf verlassen, gut versorgt zu werden und kann Ängste oder Sorgen direkt ansprechen. „Es ist immer wieder schön, dieses gewohnte Gesicht zu sehen“, so die 97-Jährige.

Auch Clementine Redeker schätzt den Dienst der ambulanten Pflege sehr. Nachdem sie in jüngeren Jahren schon einmal eine Lungenembolie erlitt, ist sie 2019 erneut sehr krank geworden. „Niemals hätte ich gedacht, so alt zu werden“, berichtet die 85-Jährige aus Borgholz. Heute geht es ihr wieder viel besser, aber die Krankheit hat ihre Spuren hinterlassen. Nachts ist Clementine Redeker auf ein Sauerstoffgerät angewiesen und körperliche Bewegungen fallen ihr schwer. Auch wenn sie viel Unterstützung von ihren Kindern bekommt, freut sie sich jeden Tag, wenn Jana Watermeier durch die Tür hereinkommt. Sie ist ebenfalls Mitarbeiterin des ambulanten Pflegedienstes der KHWE und hilft ihr morgens beim Waschen und Anziehen.

Doch für Clementine Redeker ist es mehr als nur eine Unterstützung im Alltag

Obwohl ihr Sohn mit im Haus lebt und zwei weitere Kinder in der Nähe wohnen, hat sie so nicht das Gefühl, ihnen zur Last zu fallen. „Natürlich erledigen sie auch viel für mich, fahren mich zum Arzt oder machen Besorgungen. Aber mittlerweile haben sie selber Kinder und müssen sich natürlich erst einmal darum kümmern“, so die 85-Jährige. Genau wie Anneliese Götte ist sie sich sicher, dass die ambulante Pflege nicht nur eine große Unterstützung im Alltag ist, sondern auch viel zu ihrem mentalen Wohlbefinden beiträgt: „An Tagen, an denen ich sonst viel alleine wäre, weiß ich ganz sicher, da kommt noch jemand. Das möchte ich nicht mehr missen.“ Die Caritas Pflegestationen in Warburg, Beverungen, Steinheim, Höxter und Brakel versorgen mehr als 1100 Klienten im gesamten Kreis Höxter und darüber hinaus. Weitere Infos zu den Pflegeangeboten der KHWE gibt es unter pflege.khwe.de.

 

Clementine Redeker (rechts) freut sich, wenn Jana Watermeier vorbeikommt. Die Pflegekraft unterstützt sie beim Waschen und Anziehen.

 

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