Sterben in gewohntem Zuhause

Maria-Elisabeth Kukuk ist unheilbar krank – und wird vom Pflegedienst der KHWE palliativ versorgt

Palliativ-Pflegefachkraft Ute Onkelbach kümmert sich um Maria-Elisabeth Kukuk. Die 72-Jährige ist an Krebs erkrankt.

06.04.2020

Brakel. Als Maria-Elisabeth Kukuk an einem Frühlingstag für eine geplante Gallen-Operation ins Krankenhaus muss, ahnt sie nicht, welches Schicksal auf sie wartet. Sie ist unheilbar an Krebs erkrankt. Ein Tumor sitzt in der Bauchspeicheldrüse, weitere Metastasen in Leber und Darm. "Es hieß, dass ich nicht mehr lange zu leben habe", erinnert sich Maria-Elisabeth Kukuk an den Tag zurück, der ihr Leben komplett auf den Kopf stellte.

Wer sich mit ihr unterhält, erlebt einen aufgeweckten und direkten Menschen. Blickt die 72-Jährige aus Erkeln auf ihr Leben zurück, bereut sie nichts. Und hadert mit nichts – auch nicht mit ihrem Schicksal.

Leben zu Hause

Maria-Elisabeth Kukuk wird vom ambulanten Pflegedienst der Katholischen Hospitalvereinigung Weser-Egge, der Caritas Pflegestation, palliativ versorgt. Immer und immer wieder hat die Seniorin mit Übelkeit und Schwindel zu kämpfen. Mit starken Medikamenten können die Symptome jedoch gelindert und somit ein Leben in den eigenen vier Wänden ermöglicht werden.
Neben der Symptomkontrolle und der Schmerztherapie unterstützen die Pflegefachkräfte Frau Kukuk auch bei der Körperpflege und körperlichen Aktivitäten. "Das Treppenlaufen wird zunehmend schwerer für mich, da bin ich für diese Unterstützung sehr dankbar", sagt Maria-Elisabeth Kukuk, die selbst als gelernte Krankenschwester 13 Jahre bei der KHWE in Brakel tätig war.

Angehörige unterstützen

"Zuhause sterben bedeutet, dass der Mensch seinen Platz in der Familie behält und das Gefühl hat, nicht alleine gelassen zu werden", sagt Ute Onkelbach von der Caritas Pflegestation. Die Fachkräfte sind auf die ambulante Sterbebegleitung spezialisiert und arbeiten eng mit den Hausärzten, dem Palliativ Netz des Kreises Höxter sowie allen an der Pflege beteiligten zusammen. Vor allem in der Palliativ-Pflege ist es den Angehörigen ein Bedürfnis, die Betreuung zu übernehmen. Onkelbach: "Mit unserer Arbeit können wir sie unterstützen, die schwierige Situation besser zu tragen und zu verarbeiten."

"Es lohnt sich, zu kämpfen"

Vor zehn Jahren erhielt die gebürtige Brakelerin und Mutter zweier erwachsener Kinder schon einmal die Diagnose Krebs. Was folgte, war kräftezehrend. Chemotherapie. Strahlenbehandlung. Dass der Krebs erneut zuschlagen würde, hätte die 72-Jährige damals nicht für möglich gehalten. Aber: Den Kopf in den Sand zu stecken, das war für Maria-Elisabeth Kukuk von Anfang an keine Option. "Es lohnt sich, zu kämpfen", sagt sie, "und dass ich nach der zweiten Diagnose noch lebe, ist ein Wunder."

Mitglied im Palliativ Netz des Kreises Höxter

Die Begleitung schwerstkranker, sterbender Menschen sowie deren Angehöriger ist ein wichtiger Bestandteil der Arbeit der Caritas Pflegestation. Sie ist einer von drei Palliativ-Care-Pflegediensten im ambulanten Bereich. Alle sind Mitglied im Palliativ Netz des Kreises Höxter. Im Kern wird dieser gebildet von Hausärzten und Spezialisten, die jederzeit zu Rate gezogen werden können. Ziel ist es, schwerstkranken Menschen zu ermöglichen, die ihnen verbleibende Zeit in gewohnter und gewünschter Umgebung zu verbringen.
Die Koordinatoren des Palliativ Netzes unterstützen Schwerkranke und ihre Angehörige bei der Kontaktaufnahme mit (Palliativ-) Pflegediensten oder dem ambulanten Hospiz- und Palliativberatungsdienst. Zu den weiteren gehören die Beratung von Angehörigen, Überleitung aus stationären Einrichtungen, Krisenintervention, Koordination und Vernetzung aller Hilfsangebote und Dienstleistung sowie die Trauerbegleitung.
Weitere Infos gibt es unter pflege.khwe.de oder palliativnetz-hoexter.de.

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