"Qwiek.up" sorgt für besondere Erlebnisräume

KHWE-Seniorenhaus St. Rochus Steinheim setzt mit mobilem Gerät auf visuelle Unterhaltung – Förderverein spendet 6000 Euro

Das Seniorenhaus St. Rochus Steinheim setzt mit "Qwiek.up", einem mobilen Gerät auf Rädern, auf visuelle Erlebnisse für die Bewohner (von links): Ulrich Drewes (Förderverein), Einrichtungsleiterin Bernadette Linhoff, Ilse Niehörster und Hans Thiet (beide Förderverein) sowie Pflegedienstleiter Pascal Busse.

06.11.2020

Steinheim. Die Vögel zwitschern, die Blätter der Bäume rauschen, ab und zu ist ein Spaziergänger zu sehen. Entspannt sitzt Gertrud Müller in ihrem Sessel und beobachtet die bewegten Bilder an der Wand. "Ich habe früher mit meinen Eltern in einem Haus direkt am Wald gewohnt", erinnert sich die gebürtige Holzhausenerin an ihre Kindheit zurück. Mittlerweile lebt die 77-Jährige im Seniorenhaus St. Rochus in Steinheim. Dennoch hat sie in Momenten wie diesen das Gefühl, selbst durch ihren heimischen Wald spazieren zu können – dank des so genannten "Qwiek.up".

Dabei handelt es sich um ein mobiles Gerät auf Rädern, das sich problemlos über die Flure in die Zimmer der Bewohner schieben lässt. Bilder können mithilfe verschiedener Themen-Sticks an Decke oder Wand projiziert werden, begleitet von einer beruhigenden Klangkulisse. "Qwiek.up" sorgt aber nicht nur bei körperlich und geistig fitten Menschen wie für Gertrud Müller für Abwechslung und Unterhaltung. "Pflegebedürftige, die vermehrt im Bett liegen müssen, reagieren positiv auf die Bilder und Musik, werden dadurch geistig aktiviert. Vor allem in Momenten, in denen sie Angst und Unruhe verspüren, sorgen diese besonderen Erlebnisräume für Wohlbefinden", ist Pflegedienstleiter Pascal Busse überzeugt und betont, dass die älteren Menschen nie mit dem mobilen Beamer alleine im Raum sind. Eine Pflege- oder Betreuungskraft ist zu jeder Zeit mit dabei, versichert er.

In stressiger Pflegesituation ablenken und beruhigen

Die Mitarbeiter des Seniorenhauses St. Rochus, egal ob Pflegefach- oder Betreuungskräfte, können "Qwiek.up" in verschiedenen Situationen und vor allem bei Bedarf anwenden. Vor allem aber sollen bestimmte Situationen für den Betreuer und den Bewohner so angenehm wie möglich gestaltet werden: "Die älteren Menschen können damit beispielsweise in einer stressigen Pflegesituation abgelenkt und beruhigt werden", sagt Busse und steckt im Handumdrehen einen neuen Stick in das Gerät. Plötzlich fallen keine bunten Blätter mehr auf den Boden des Waldes, nun schwimmen bunte Fische in einem Aquarium – natürlich alles visuell, projiziert an die Wand.

Angehörige können für eigene Erlebniswelt sorgen

Auch Einrichtungsleiterin Bernadette Linhoff ist überzeugt von "Qwiek.up": "Ich habe selbst miterlebt, wie sich die zuvor stark verkrampften Hände eines Bewohners plötzlich lösten. Das war ein sehr schöner Moment." Vor allem in Zeiten von Corona, in denen die Bewohner weniger von ihren Angehörigen besucht werden können, sorgt "Qwiek.up" für eine Bereicherung im Alltag. In Seniorenhäusern in den Niederlanden beispielsweise werde der Projektor bereits seit vielen Jahren in der sozialen Betreuung eingesetzt.
Darüber hinaus haben die Bewohner, speziell jedoch ihre Angehörigen, die Möglichkeit, für eigene kleine Erlebniswelten zu sorgen. "Die Besucher können gerne USB-Sticks mit alten Fotos oder Videos mitbringen, um mit ihren Lieben gemeinsam in Erinnerungen zu schwelgen", so die Einrichtungsleiterin. Damit "Qwiek.up" während des Besuchs nicht anderweitig im Einsatz ist, sollten sich die Angehörigen vorher anmelden.

"Wir sind zu 100 Prozent überzeugt von 'Qwiek.up' und sind stolz darauf, unseren Bewohnern damit etwas Gutes tun zu können", sagt Linhoff und bedankt sich im gleichen Atemzug beim Förderverein St. Rochus Krankenhaus/Seniorenhaus, der die 6000 Euro für die Anschaffung des Gerätes vollständig übernommen hat. Als Vorsitzender Hans Thiet von diesem Projekt erfuhr, sei die Anschaffung für ihn und seine Vorstandsmitglieder eine Selbstverständlichkeit gewesen. Thiet: "Wir sind davon überzeugt, dass sich die Investition gelohnt hat. Es ist multifunktional einsetzbar und wird auf die persönlichen Wünsche und Bedürfnisse der Bewohner abgestimmt."

Der an die Wand projizierte Wald weckt bei Gertrud Müller (links) Kindheitserinnerungen. Einrichtungsleiterin Bernadette Linhoff ist stolz darauf, ihren Bewohnern mit "Qwiek.up" besondere visuelle Erlebnisse ermöglichen zu können.

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