Neue Anlaufstelle für chronische Schmerzbehandlung
KHWE erweitert MVZ am St. Vincenz Hospital in Brakel
Im St. Vincenz Hospital der KHWE gibt es neben der Klinik für Schmerzmedizin auch eine Praxis im MVZ für die ambulante spezielle schmerztherapeutische Versorgung. Chefarzt Dr. Josef Nelles (links) und leitende Oberärztin Dr. Indira Ruch freuen sich über die Möglichkeiten, die sich dadurch für die Patienten ergeben.
22.04.2024
Brakel. Zusätzlich zur Klinik für Schmerzmedizin gibt es im St. Vincenz Hospital der KHWE auch eine neue Praxis im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) für die ambulante spezielle schmerztherapeutische Behandlung. Die Leitung übernimmt Dr. Indira Ruch, die auch gleichzeitig als leitende Oberärztin in der Klinik tätig ist. „Durch die erweiterte ambulante Versorgung können wir die Behandlungsmöglichkeiten der Patienten deutlich ausbauen und ihnen ein Netzwerk in der interdisziplinären Versorgung zur Verfügung stellen“, sagt die Expertin.
Akute Schmerzen sind ein Warnsignal des Körpers und bieten eine Art Schutzfunktion. Bestehen diese Schmerzen jedoch über einen längeren Zeitraum, spricht man von chronischen Schmerzen, die zu einer eigenständigen Erkrankung werden und viele Patienten zermürbt. Sie betreffen hauptsächlich Erkrankungen des Bewegungsapparates: des Skelettes, der Muskeln, Sehnen, Gelenke und Bänder. Besonders häufig sind Rückenschmerzen. Aber auch Tumor-, Kopf-, Nervenschmerzen oder Schmerzen mit unklarer Ursache können der Grund für eine Behandlung sein. „Die körperlichen Leiden können zu seelischen Beeinträchtigungen führen, was wiederum soziale Veränderungen mit sich bringen kann. Bei der Therapie berücksichtigen wir daher die gesamten Lebensumstände unserer Patienten“, erklärt. Dr. Ruch.
In der Praxis für Schmerzmedizin werden den Patienten verschiedene nicht-medikamentöse und medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten angeboten. Dazu zählen unter anderem die Verordnung von Physiotherapie und TENS-Geräten, aber auch Infiltrationsbehandlungen (direkte Medikamentengabe mittels einer Spritze in Muskeln, an Sehnen und Gelenke) oder die Capsaicin-Pflastertherapie, die individuell am Schmerzort zur Behandlung von Nervenschmerzen angewandt wird. Vor dem Behandlungsbeginn werden alle Vorbefunde sowie der bisherige Behandlungsverlauf und die soziale Situation durch Fachexperten der Schmerzmedizin beurteilt, um eine bestmögliche Versorgung einzuleiten.
Neben der Praxis im MVZ nimmt die Klinik für Schmerzmedizin am St. Vincenz Hospital die Patienten stationär oder teilstationär auf, die trotz ambulanter Behandlung an chronischen Schmerzen leiden. Unter dem Motto „Gemeinsam gegen Ihren Schmerz“ bieten Chefarzt Dr. Josef Nelles und sein Team den Patienten ein Behandlungskonzept aus verschiedenen Modulen. Von Physio-, Ergo- und Musiktherapie, über Entspannungsübungen, bis hin zur Psychotherapie – durch die enge Zusammenarbeit mit den verschiedenen Bereichen innerhalb des Krankenhauses erlernen die Patienten verschiedenste Ansätze, die zur Minimierung des Schmerzes beitragen können. Dabei sieht der Chefarzt einen Vorteil in der engen Anbindung zur neuen Praxis im MVZ: „Die Patienten kennen uns und unsere Räumlichkeiten. Außerdem können alle zur Behandlung notwendigen Informationen auf schnellstem Weg ausgetauscht werden.“ Für die Patienten bedeutet das, eine schnelle und umfassende Behandlung, ohne dass sie sich erneut vorstellen müssen.
Die Klinik für Schmerzmedizin feiert in diesem Jahr ihr zehnjähriges Bestehen. Anlässlich des Jubiläums laden Dr. Josef Nelles und sein Team aus Ärzten, Psychologen, Physiotherapeuten, Pflegekräften und Musiktherapeuten am bundesweiten Aktionstag gegen Schmerz (4. Juni) zu einer Info-Veranstaltung für Patienten und Interessierte. Sie stellen unterschiedliche Therapiemöglichkeiten vor und stehen für Fragen zur Verfügung.