Krankenhaus-Mitarbeiter protestieren in Düsseldorf

Für eine verlässliche Finanzierung: KHWE beteiligt sich an Kundgebung

22.09.2023

Kreis Höxter. KHWE setzt politisches Statement: 60 Mitarbeiter der Hospitalvereinigung haben am Mittwoch neben insgesamt 10.500 Beschäftigten in NRW-Krankenhäusern während einer Kundgebung vor dem Landtag in Düsseldorf für die finanzielle Absicherung der Daseinsvorsorge protestiert. „Die beste Medizin: saubere Finanzierung“ lautete die Botschaft an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach.

Zu der Kundgebung hatte die Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW) aufgerufen. Dort unterzeichneten die NRW-Krankenhäuser ihre Forderung nach einem ausreichenden Inflationsausgleich und nach einer vollständigen Finanzierung der 2024 kommenden Tariflohnsteigerung mit einem starken Signal nach Berlin. Damit warnen die Krankenhäuser vor einer dramatischen Finanznot. „Bund und Länder planen eine Krankenhausreform. Es wird allerdings noch Jahre dauern, bis diese richtig umsetzbar ist. Bis dahin verschärfen Inflation und Lohnsteigerungen die Finanznot der Krankenhäuser bundesweit. Es geht hier nicht um Nothilfe, sondern um eine verlässliche Finanzierung“, sagt KHWE-Geschäftsführer Christian Jostes. Wie bereits berichtet, ist die aktuelle finanzielle Situation der Krankenhäuser bundesweit in nie da gewesener Weise dramatisch. „Wir hoffen, mit dieser Protestaktion ein deutliches Signal nach Berlin senden zu können, damit die Politik endlich aufwacht“, sagt Jostes, „denn so kann es nicht mehr weitergehen.“

Er kritisiert die politische Misswirtschaft, die auf dem Rücken der Krankenhäuser, vor allem der konfessionellen Träger, ausgetragen wird. Wenn Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Lauterbach unverändert Finanzierungshilfen zur Kompensation inflationsbedingter Kostensteigerungen und Tariferhöhungen ablehnt, rechnet auch die KHWE für 2023 mit einem Millionendefizit. Christian Jostes: „Die Insolvenzwelle der Krankenhäuser hat längst begonnen, auch in unserer Region. Wenn das so weitergeht, ist die medizinische Versorgung der Menschen perspektivisch gefährdet.“ Die KHWE gehört zu dem Drittel der Krankenhäuser, die das Jahr 2022 noch mit einem positiven Jahresergebnis beenden konnten.

Weitere Demonstrationen gab es am Mittwoch in Berlin, Saarbrücken, Mainz, Frankfurt am Main, Stuttgart und Hannover.

Bereits im Juni beteiligte sich die KHWE an dem bundesweiten Aktionstag „Alarmstufe Rot: Krankenhäuser in Not“ mit einer Social-Media-Kampagne. In den vergangenen Wochen machte die KHWE regelmäßig mit Beiträgen und Aktionen auf die nach ihren eigenen Angaben geführte politische Misswirtschaft in Berlin und Probleme in der Krankenhausfinanzierung aufmerksam.

Die Mitarbeiter der Krankenhäuser in Bad Driburg, Brakel, Steinheim und Höxter versorgen jährlich etwa 33.000 stationäre und 50.000 ambulante Patienten. Neben den Krankenhäusern gehören zu dem Verbund fünf Seniorenhäuser, fünf Caritas-Pflegestationen (CPS) für ambulante Pflegedienste, zwei Medizinische Versorgungszentren (MVZ) mit Facharztpraxen, ein Therapiezentrum und ein Bildungszentrum für die Pflegeausbildung.

 

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