Ärzte operieren vierjähriges Kind aus Afghanistan
Abdul erfolgreich am St. Ansgar Krankenhaus der KHWE behandelt
24.05.2023
Höxter. Wenn Abdul lacht, sind die Strapazen der vergangenen Monate für einen kurzen Moment vergessen. Ein über Wochen unbehandelter Oberschenkelbruch bereitete dem vierjährigen aus Afghanistan starke Schmerzen und kostete ihm beinah das Leben. Über das Friedensdorf International konnte er im St. Ansgar Krankenhaus der KHWE operiert werden.
"Wäre er nicht behandelt worden, hätte der kleine Junge wahrscheinlich sein Bein verloren oder wäre an möglichen Folgeinfektionen verstorben", sagt Frank Blömker, Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie am St. Ansgar Krankenhaus in Höxter. Was ihm genau passiert ist, ist nicht klar. Als Abdul im Krankenhaus ankommt, zeigte sich am rechten Bein eine grobe Fehlstellung, das umliegende Gewebe war bereits stark entzündet. Röntgenbilder und weitere Untersuchungen zeigen das ganze Ausmaß einer starken Knochenentzündung des gesamten Oberschenkels. Durch die Schwere seiner Verletzung muss der Vierjährige immer wieder operiert werden.
In den vergangenen Jahren behandelte Frank Blömker immer wieder Kinder, die über das Friedensdorf International in Oberhausen vermittelt wurden. Die Organisation wurde 1967 als Bürgerinitiative gegründet, um den unschuldigsten Opfern aus Kriegs- und Krisengebieten zu helfen, und zwar durch schnelle und unbürokratische Hilfe. Sie benötigen medizinische Hilfe, die ihnen in ihren Heimatländern niemand gewähren kann. "Durch die Behandlung der Kinder sehen wir Unfallfolgen oder Krankheitsbilder, die es hier nicht mehr gibt. Es ist unsere Verantwortung, da zu helfen, wo wir können", so Blömker.
Rund zwei Monate bleibt Abdul auf der Kinderstation im St. Ansgar Krankenhaus, bevor er nach kurzer Zwischenstation im Friedensdort International zurück nach Afghanistan fliegt. Kuscheltiere und Bücher lenken ihn solange vom Heimweh ab, denn Kontakt zu seiner Familie hat er im Krankenhaus keinen. Trotz großer Sprachbarrieren, schafft der junge Patient es, mit den Pflegekräften zu kommunizieren und zeigt genau, was er möchte. "Wir haben schnell gelernt, uns mittels Gestik und Mimik zu verständigen", berichtet Gabriele Moreau, Pflege-Teamleitung auf der Kinderstation. Auch für sie und ihr Team ist die Behandlung der Kinder aus dem Ausland eine Herzensangelegenheit. Moreau: "Wir sind die einzigen Bezugspersonen, die sie in dieser Zeit haben. Wir trocken Tränen und freuen uns